PATIENTEN, DIE SICH EINER
THERAPIE UNTERZIEHEN

Ihr Arzt wird in einem gemeinsamen Gespräch erläutern, wie der Eingriff funktioniert, wie Ihnen Chemosaturations-Therapie möglicherweise helfen kann und ebenso, welche Nebenwirkungen möglicherweise auftreten können. Dies ist genau der Zeitpunkt, um Fragen zu stellen und sich über Bedenken, die Sie haben, zu unterhalten.

Fragen, die Sie Ihrem Arzt zu Chemosaturations-Therapie stellen sollten

In den Wochen bis zu Ihrem Eingriff kann Ihr Arzt einige Tests anfordern, wie z. B.:

  • Scans wie MRT von Leber und Gehirn und CT von Brust, Abdomen und Becken.
  • Bluttests.

Diese Tests unterstützen Ihren Arzt dabei, sicherzustellen, dass Sie für den Eingriff gesund genug sind und sich auf Ihren Eingriff vorzubereiten.

Am Tag vor Ihrem Eingriff suchen Sie das Krankenhaus auf. Falls Sie irgendwelche Medikamente einnehmen, bringen Sie diese bitte mit.

Sie erhalten ein Krankenzimmer und bereiten sich darauf vor, die Nacht im Krankenhaus zu verbringen. Das Krankenpflegepersonal gibt Ihnen eventuell Medikamente, um Sie auf den Eingriff vorzubereiten. Am Abend vor dem Eingriff dürfen Sie nichts essen.

Am Tag Ihres Eingriffs werden Sie in den OP gebracht. Ihr Arzt verabreicht Ihnen eine Allgemeinanästhesie (ein Medikament, durch das Sie einschlafen). Während des Eingriffs werden Sie nichts verspüren.

Wenn Sie schlafen, wird Ihr Arzt in Ihren Beinen und in Ihrem Hals Katheter (kleine Kunststoffröhren) platzieren.

  • Ein Katheter dient dazu, um Ihre Leber herum zwei kleine Ballons einzubringen, um das Blut in Ihrer Leber vom Rest des Körpers zu "isolieren".
  • Ein anderer Katheter dient dazu, Ihnen während Ihres Eingriffs Krebsmedikamente zu verabreichen.
  • Ein dritter, am Hals platzierter Katheter wird verwendet, um das gefilterte Blut wieder in den Körper zurück zu leiten.

Der Eingriff dauert normalerweise drei bis fünf Stunden. Dazu gehören die Vorbereitung, der Eingriff selbst und die Nachbehandlung. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, um weitere Informationen zu erhalten.

Ihre Behandlung wird von einem multidisziplinären Team durchgeführt, zu dem unter anderem ein Interventionsradiologe, ein Kardiotechniker und ein Anästhesist als Konsiliararzt gehören. Der Eingriff erfolgt in 3 Schritten: Isolation, Saturation und Filterung (weitere Informationen dazu finden Sie oben unter "Was ist Chemosaturations-Therapie").

Die Ballons um Ihre Leber herum und die Katheter in Ihren Beinen werden entfernt und Sie werden in den Aufwachraum gebracht. Nach dem Eingriff belässt Ihr Arzt möglicherweise den Katheter in Ihrem Hals, falls Sie weitere Medikamente erhalten müssen.

Ihr Arzt wird Sie nach dem Eingriff intensiv überwachen. Sie werden sich vielleicht müde fühlen und Bauchschmerzen haben, aber dies wird nicht sehr lange andauern.

Sie werden einige Zeit im Krankenhaus verbringen, während Sie sich von dem Eingriff erholen.

Nach dem Eingriff werden Sie von Ihrem medizinischen Team intensiv überwacht.

Nach dem Eingriff werden:

  • Alle 2-3 Tage Bluttests durchgeführt
  • Neue Medikamente gegeben, falls Sie diese benötigen
  • Nach 6 Wochen Scans durchgeführt, um Ihre Krebserkrankung zu überwachen

Die Nachbehandlung hängt von den individuellen und klinischen Bedürfnissen ab.

Wie jede Krebstherapie geht auch die Chemosaturations-Therapie mit Nebenwirkungen einher. Zudem befinden Sie sich während der Chemosaturations-Therapie in Vollnarkose, was Schläfrigkeit, Übelkeit sowie Kopf- und Halsschmerzen nach sich ziehen kann. Diese Nebenwirkungen gehen normalerweise relativ schnell vorbei. Ihr Arzt kann die notwendigen Schritte unternehmen, um unerwünschte Nebenwirkungen unter Kontrolle zu bringen. Um Ihren Arzt dabei zu unterstützen, sollten Sie die nachstehenden Nebenwirkungen dokumentieren und melden.

Sie müssen es dem Arzt oder der zuständigen Krankenschwester SOFORT melden, wenn Sie eines der folgenden Probleme haben:

  • Plötzlich einsetzende Wadenschmerzen oder Kurzatmigkeit
  • Fieber über 38,5 °C (101 °F) oder Schüttelfrost, egal ob mit oder ohne Fieber
  • Blut im Urin (rosa oder rot)
  • Blut (hellrot, schwarz oder kaffeesatzartig) oder Eiter im Stuhl
  • Sonstige unerklärliche Blutungen oder Blutergüsse; z. B. aus dem Zahnfleisch oder aus der Nase, auch beim Husten
  • 6 - 12 Stunden lang anhaltende Unfähigkeit zu essen oder zu trinken aufgrund von Übelkeit und/oder Erbrechen
  • Neu auftretender Schmerz beim Wasserlassen
  • Rötung, Schwellung, Umkehrfluss oder Schmerzen an einem der peripheren oder zentralvenösen Zugänge.

Sie müssen sich INNERHALB VON 24 STUNDEN MELDEN , wenn Sie eines der folgenden Probleme haben:

  • Durchfall / unregelmäßiger Stuhlgang – bis zu 5 mal täglich
  • Husten mit gelbem und/oder grünem Auswurf
  • Brennen oder Schmerzen beim Wasserlassen
  • Übelkeit – mehr als 8 Stunden lang anhaltende Unfähigkeit zu essen oder zu trinken – oder durch verschriebene Medikamente nicht aufhaltbares Erbrechen
  • Neue Schmerzen oder Krämpfe im Unterleib
ALS ERSTES:

Rufen Sie den behandelnden Onkologen oder Ihren Hausarzt an. Halten Sie immer auch das für die Chemosaturations-Therapie zuständige Team auf dem Laufenden.

ALS ZWEITES:

Wenn Sie den behandelnden Onkologen oder Ihren Hausarzt nicht erreichen können, wenden Sie sich an ein Mitglied des Teams, das im Krankenhaus die Chemosaturations-Therapie bei Ihnen durchgeführt hat.

ALS DRITTES:

Nachdem die Krise abgewendet wurde, informieren Sie die zuständige Pflegekraft in dem Zentrum, in dem die Chemosaturations-Therapie durchgeführt wurde, damit man dort über Ihre Symptome oder Nebenwirkungen Bescheid weiß.