TESTS UND SCREENING4

Leberkrebs Test und screening

In Abhängigkeit von Ihren Symptomen nimmt Ihr Haus- oder Krankenhausarzt eventuell einige Tests vor, die detailliertere Informationen über Ihre Krankheit liefern. Sollte Ihr Zustand weitere Tests erfordern, werden Sie an ein Krankenhaus vor Ort, ein Leber-Spezialzentrum oder eine Leber-Spezialklinik überwiesen. Hier werden möglicherweise speziellere Blutproben entnommen, um Tests durchzuführen, die sich auf Leberfunktion, Virologie (Viren) und Immunologie (Antikörper) beziehen. Die Ergebnisse von Bluttests können im Allgemeinen nicht isoliert betrachtet werden. Es werden auch andere Faktoren berücksichtigt, wie z. B. Symptome (und seit wann sie auftreten), allgemeiner Gesundheitszustand, Alter, Medikamenteneinnahme und Lebensstil. Leberkrebs kann nicht allein durch Bluttests bestätigt werden. Darüber hinaus sind spezielle Untersuchungen notwendig, wie z. B. Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT). Die häufigsten Tests, die an der Leber durchgeführt werden, werden als ‚Leberfunktionstests‘ bezeichnet. Dabei wird mit einer feinen Nadel eine kleine Menge Blut aus einer Vene im Arm entnommen.

TESTS

Die gängisten Tests werden im folgenden aufgelistet1,4,5

serumbilirubin Serumbilirubin

Bilirubin ist ein gelb-braunes Pigment, bei dem es sich um ein Zerfallsprodukt von roten Blutzellen handelt und das in der Gallenflüssigkeit vorhanden ist. Bei vielen Lebererkrankungen steigt der Bilirubinspiegel im Blut an, wodurch die Haut sowie die weiße Augenhaut eine gelbe Farbe annehmen, was als Gelbsucht bezeichnet wird.

Gerinnungstests

Bei einer chronischen Lebererkrankung kann die Blutgerinnung betroffen sein, was sich durch eine Zunahme der sog. Prothrombinzeit (Gerinnungsfähigkeit) zeigt. Die Gerinnung ist die Verdickung von Blut, auch als Koagulation bekannt. Falls eine Person an einer Leberschädigung leidet, kann deren Blut zu „dünn“ werden und es dauert länger, bis es gerinnt.

Leberenzyme Leberenzyme

Die Serumspiegel einiger Leberenzyme, wie z. B. ALT und AST (auch als Transaminasen bezeichnet), sind erhöht, wenn Leberzellen geschädigt sind. ALT und AST können das Ausmaß einer Entzündung anzeigen, sie entweichen in den Blutkreislauf, wenn die Leberzellen geschädigt sind. Diese Werte sind bei Patienten, die mit einer Hepatitis vorstellig werden, normalerweise höher – manchmal bis zu 50 Mal höher als normal. Erhöhte Spiegel von ALP (alkalische Phosphatase), ein Enzym, das hauptsächlich in den Gallengängen der Leber gefunden wird und GGT (Gamma-GT) können auf eine obstruktive oder cholestatische Lebererkrankung hinweisen, wodurch gezeigt wird, dass der Fluss von Gallenflüssigkeit vollständig oder teilweise unterdrückt wird.

Serumalbumin

Albumin ist ein sehr wichtiges Protein, das hilft, den Druck von Flüssigkeiten im Körper stabil zu halten und viele Substanzen im Körper transportiert. Bei einer chronischen Erkrankung kann die Fähigkeit der Leber, Proteine zu produzieren, vermindert sein, was sich durch einen Abfall der Serumalbuminspiegel zeigt. Anormale Leberfunktionstests müssen nicht immer darauf hinweisen, dass Sie eine Lebererkrankung oder sogar Leberkrebs haben. Falls irgendwelche Ihrer Ergebnisse eines Leberfunktionstests außerhalb der Normalbereichs liegen, kann eine weitere Untersuchung in Betracht gezogen werden.

BILDGEBENDE VERFAHREN

Untersuchungen mit Hilfe bildgebender Verfahren verwenden Röntgenstrahlen, Magnetfelder oder Ultraschallwellen, um ein Bild des Körperinneren zu erzeugen. Der Arzt, der diese Untersuchungen anordnet und überwacht, ist ein Radiologe.

Zu den häufig eingesetzten Verfahren der bildgebenden Diagnostik zählen:

Ultraschall

Dies ist oftmals die erste Untersuchung, um sich die Leber anzusehen. Dabei werden Schallwellen durch das Abdomen geleitet und anormale Echos registriert, die auf einem Computerbildschirm ein Bild erzeugen. Eine Sonde (auch als Transducer bezeichnet) wird über die Hautoberfläche bewegt – auf die Haut wird ein Gel aufgetragen, das sich kalt anfühlen kann. Das Gel hilft dabei, diese Bewegung zu vereinfachen und stellt sicher, dass die Schallwellen durch die Haut geleitet werden, wenn sich die Sonde über den Bereich der Leber bewegt. Die Untersuchung ist schmerzlos, schnell, relativ kostengünstig und beinhaltet keine Strahlung. Sie kann 10-15 Minuten dauern.

CT (Computertomographie)

Dabei handelt es sich um eine Röntgenuntersuchung, die detaillierte Querschnittsbilder des Körpers liefert. Sie kann Bilder – als Tomogramme bezeichnet – aus verschiedenen Winkeln um Ihren Körper herum erzeugen, die anschließend als serielle horizontale oder vertikale Schichten durch den Körper betrachtet werden können. Das Gerät wird oft als großer ‚Donut‘ mit einem schmalen Tisch beschrieben, der durch dessen Zentrum läuft. Die CT kann helfen, die Art des Lebertumors sowie die Größe, Form und Position von allen Tumoren in der Leber oder an anderen Positionen im Abdomen zu identifizieren. Es ist möglich, dass der Scan nur einige Minuten dauert, sofern nicht viele Bilder erforderlich sind; andernfalls kann die Untersuchung bis zu 30 Minuten in Anspruch nehmen.

MRT (Magnetresonanztomographie)

Die MRT bietet eine detailliertere Ansicht der Organe als ein CT-Scan. Der Scanner ähnelt eher einem kleinen Tunnel, in den man sich legt und es ist notwending, sehr ruhig zu liegen. Die Untersuchung kann bis zu einer Stunde dauern, aber die Mehrzahl der Scans wird zwischen 20 und 30 Minuten in Anspruch nehmen.

Angiographie Angiographie

Eine spezielle Röntgenuntersuchung, die die Venen und Arterien untersucht, welche die Leber mit Blut versorgen, wird als Leberangiographie bezeichnet. Über einen kleinen Einschnitt in der Leiste wird ein Katheter in einem Blutgefäß platziert. Anschließend wird normalerweise ein Farbstoff in die Arterie injiziert, um die Blutgefäße darzustellen, während Röntgenaufnahmen erfolgen. Die Angiographie kann verwendet werden, um die Arterien zu zeigen, die den Leberkrebs mit Blut versorgen, was Ärzten helfen kann, zu entscheiden, ob ein Krebs entfernt werden kann und um die Operation zu planen. Einige Patienten empfinden das Verfahren als unbequem. Es ist notwendig, sehr ruhig zu liegen, während der Katheter platziert wird. Vor dem Einschieben des Katheters wird oftmals ein Lokalanästhetikum verwendet, um den Bereich zu betäuben.

Falls bei Ihnen der Verdacht besteht, dass Ihr Krebs in die Leber gestreut hat, und die Bildgebungstests nicht eindeutig sind, können weitere Untersuchungen durchgeführt werden, wie z. B:

Laparoskopie

Es ist Ärzten möglich, eine Kamera, die sich in einem flexiblen Schlauch befindet, über einen kleinen Einschnitt in der Haut (Schlüsselloch) in den Bauchbereich einzuführen, um Bilder der Leber aufzunehmen – dies wird als Laparoskopie bezeichnet. Dieses Verfahren wird im Operationssaal durchgeführt. Dabei wird normalerweise eine Allgemeinanästhesie angewendet, obwohl Sie in einigen Fällen auch sediert werden können und nur der Bereich des Einschnitts betäubt wird. Die Laparoskopie kann helfen, eine Operation und andere Behandlungen zu planen und Ärzte dabei unterstützen, das Stadium der Krebserkrankung festzustellen.

Leberbiopsie Leberbiopsie

Bei diesem Verfahren wird eine Nadel durch die Haut in die Leber eingeführt und ein kleines Stück Lebergewebe für einen Test entnommen. Sie erfolgt unter Lokalanästhesie und normalerweise in der Röntgenabteilung. Manchmal ist dies der einzige Weg, um den Verdacht auf Leberkrebs zu bestätigen und das Gewebe unter dem Mikroskop zu betrachten. Während oder nach der Leberbiopsie verspüren Sie möglicherweise Schmerzen oder Unbehagen. In Abhängigkeit von den Anbietern vor Ort kann es bis zu 2 Wochen dauern, bis die Ergebnisse vorliegen. Normalerweise wird Ihr Arzt einen Termin vereinbaren, um die Ergebnisse mit Ihnen zu besprechen.5